Manufacturing Consent in Germany ist eine Sammlung von frei zugänglichen Materialien aus dem Internet, die helfen, das zunehmend repressive Klima in Deutschland strukturell zu verstehen. Aus den unterschiedlichen Artikeln, Vorträgen, Pressemitteilungen und Podcasts wird deutlich, dass die verstaatlichte Politik der Erinnerung an den Holocaust und ihre Instrumentalisierung zum effektiven Werkzeug rechter Politiken geworden sind. Das Ausmaß dieser Disziplinierung wurde besonders spürbar in den Tagen seit dem Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 und der darauffolgenden Kollektivbestrafung Gazas durch das israelische Militär: Nicht nur wurden weite Teile des zivilgesellschaftlichen Protests gegen die Kriegsverbrechen der israelischen Armee in Deutschland mit der Erklärung verboten, es handle sich um antisemitische Artikulationen – und dieses Verbot mit erschreckender Polizeigewalt durchgesetzt –, auch gab es auf institutioneller Ebene wenig Kritik an den verübten Menschenrechtsverletzungen in Gaza. Der medialen Darstellung von Antisemitismus als Phänomen des arabisch-migrantischen Milieus möchten wir entgegensetzen, dass die sogenannte Entnazifizierung nach 1945 ein unvollendetes Projekt geblieben ist; es ist die deutsche Mehrheitsgesellschaft, die von antisemitischen Kontinuitäten durchzogen ist.
Die im Syllabus verlinkten Beiträge stammen aus den letzten Jahren und sind bei aller antidemokratischen Tendenz, die sie behandeln, das Produkt von inspirierenden und transnationalen Diskursräumen. Mit der Zusammenstellung hoffen wir, zum Nachdenken und Diskutieren über Strategien gegen jene Repression anzuregen, die notwendig sind für den Kampf gegen rassistische, islamophobe und antisemitische Gewalt und für ein würdevolles Leben der palästinensischen Bevölkerung. Unsere Herzen sind bei allen getöteten, enteigneten, entführten und vertriebenen Menschen und ihren Angehörigen.
Zugang: Manufacturing Consent in Germany
5. November, 2023
Deutsch, Englisch