Der neue faschistische Körper
Aus dem Englischen von Lisa Jay Jeschke
Der Erfolg faschistischer Bewegungen und Parteien lässt sich nicht allein mit Angst und Wut erklären. Ebenso ausschlaggebend sind die Lust und das Vergnügen an Gewalt und Aggression. So ist Rassismus besonders intensiv, wenn er erotisch aufgeladen ist, etwa, wenn Migration als sexuelle Bedrohung für deutsche Frauen dargestellt wird. Neben diesem „sexy Rassismus“, so die Historikerin Dagmar Herzog, ist eine obsessive Behindertenfeindlichkeit elementarer Grundbaustein des AfD-Programms – mit starkem Widerhall der Nazis. In Der neue faschistische Körper unternimmt Dagmar Herzog den Versuch, die Geistesgeschichte dieser beiden Phänomene – libidinöse Intensivierung im Faschismus und Feindseligkeit gegenüber als imperfekt wahrgenommenen Körpern – zusammenzudenken. Denn nur wer die Gefühlswelten und Debatten vergangener Faschismen studiert, kann ihre gegenwärtige Erscheinungsform verstehen und bekämpfen.
Mit einem Nachwort von Alberto Toscano, Autor des Buchs Spätfaschismus: Rassismus, Kapitalismus und autoritäre Krisenpolitik (2025).
Alberto Toscano lehrt an der kanadischen Simon Fraser University und am Goldsmiths College in London. Er ist der Autor von Spätfaschismus. Rassismus, Kapitalismus und autoritäre Krisenpolitik (Unrast), Cartographies of the Absolute (Zero Books, 2015) und Fanaticism. On the Uses of an Idea (Verso, 2010). Er ist Mitherausgeber von Ruth Wilson Gilmores Abolition Geography: Essays in Liberation (Verso, 2022) und Georges Battailes Critical Essays (Seagull, 2023) und hat Schriften von Antonio Negri und Alain Badiou ins Englische übersetzt.
18€
Erscheinungstermin: 9. September 2025
Design: Rana Karan
Übersetzung aus dem Englischen: Lisa Jay Jeschke
ISBN 978-3-948200-21-3
11 x 18 cm
Ca. 120 Seiten
Deutsch
Taschenbuch